Sonntag, 26. April 2015

Date from Outer Space

So - I am back on the market, as they say. I had a date. With a guy who I have known for years from saying hello and exchanging some smalltalk  when we met on the subway or somewhere round my neighborhood.

The experience is a wonderful reminder for me to rely on my gut feeling and not waste precious time with stuff or people who are not really worth it. Then again I am much too curious for my own good sometimes. I am like a child - when a new toy turns up I want to play with it and find out if it has any potential.


And I confess: I was also a little flattered. After all, he is a rather attractive guy with a decent job and a good style - or so I thought.

So on a sunny afternoon last week we met to have a walk and a coffee. 


On the way to the café he said: "So what was the problem?"
"Problem? Which problem are you talking about?"
"Well, we exchanged numbers and you didn't call."
"You expected me to call you? It is you who wanted to get together, or is it? And I have been very busy with other things."
"So you did not think of me?"
How do you answer that politely without lying? So I didn't.

We sat down and ordered and he told me that he was happy I had finally agreed to meet with him. In silence I wondered about the "finally".

"I have been asking you forever - even that long time ago when we used to run into each other at the clubs and pubs."

I couldn't come up with one single scene like that. And I do remember details of my clubbing days. For my  sins. 


I concluded that, in his desperation he had finally married another woman and had two little daughters with her. Because that much I knew about him. Of course, I didn't mention it. I remained curious and in a rather mellow mood.

He interviewed me about my life as if I was applying for a job - or the position of his next wife. As soon as he found out I speak French we were conversing in his mother tongue which I rather enjoyed. Until he pronoucnced his findings on German women. Did I mention that he is of Arab background? I didn't want to play this a part but - as it turned out - I couldn't do anything to avoid it. 

Suddenly I found myself in a heated discussion of the question if German women were too arrogant, difficult, feminist, or what have you, to even want a man in their life. Seconds later we were on the matter of the Israeli-Palestine conflict. At that point I suggested we should stop this conversation. It wasn't getting anywhere, and neither were we. 

So while I was thinking of a good way to apologize myself he went back to his interrogation.

Not thirty minutes ago he had told me how interesting and fascinating he found me and that he wanted to know EVERYTHING about me - that old and rather tired song.

So I run my own little test. I tell him about my writing and that exiting things are happening for me just now. Need I mention that he can't think of one question to ask? Instead he says: "Oh yes, I know - writing job applications." He offers asking if his company - a big airline - is hiring flight attendants - that would be a good job for me because I am so charming and beautiful.

I laughed out loud - bewildered and desparate in equal measures. And you simply don't laugh at a suggestion from a man like him. He also doesn't seem to have a sense of humor. Or, to be fair, not my kind. 


As I was saying I needed to leave now, he took out his smartphone and typed away. Never once looking at me again. Possibly setting up the next interview. 

The icing on the cake? He had me pay for my own latte macchiato.

I was chuckling all the way home.






Freitag, 24. April 2015

Fuck this day

Sometimes I feel I've had  it with this roller coaster mood swings...today I feel my loneliness in an extreme way. I am crying all the time and reading about other people's close  friendships, marriages, families - I feel happy for them and very envious and sad at the same time. I can't stop the carousel of my thoughts and my mantra of "why must I be so alone? what have I done to deserve this?" is going round and round like a prayer wheel. 

Yesterday at a medical appointment I didn't see my regular doc but his practice partner who is very kind.  When I told her about my recents bouts of depression she asked (for the nth time) if I was living alone. And if I didn't agree I would be better off with a partner. DANG! I remained calm and polite but later I wished I had said "OK, please prescribe me one, you stupid cow."

Why, on top of everything, do we with MI have to listen to that kind of stuff from  people who are considered better than the average ignorant?

Today is NOT a day of light and joy but of tears and regret. 

Sonntag, 19. April 2015

Hate Trip oder: heute mal ganz ohne Über-Ich

Anders als Moaning Myrtle befinde ich mich nicht im Wasserhahn, sondern im akuten Hasser-Wahn*.

Hate List

  • Auftraggeber, für die ich, weil es so unglaublich dringend ist, schnell mal einen Text zaubere, und die mich zum Dank ewig auf mein Honorar warten lassen
  • Mitmenschen, die - wenn ich einfach nur mal Trost brauche, kontern mit: Sei doch froh, Du hast doch / Du bist doch / Du kannst  doch .... je nachdem, worüber ich gerade traurig bin
  • Leute, die ohne nach Links oder Rechts zu schauen, aus einem Geschäft auf die Straße laufen und den Fußgänger anpöbeln, den sie gerade umgerannt haben
  • Leute, die auf Verschenk-Websites bei jeder Kleinigkeit "HIER" rufen, hochkomplizierte Terminvereinbarungen treffen und dann nicht auftauchen
  • Menschen, denen jedes Gefühl für Abstand - im wörtlichen wie übertrage-nen Sinn - abhanden gekommen ist (wenn sie es denn jemals hatten)
  • Mein alter Nachbar, der sich selbst zum Blockwart ernannt hat und dessen laut vorgetragenen Kommentaren und Anweisungen niemand entkommt


  • Spätpubertierende Auto- und Mopedfahrer, die unsere Straße im Sommer als Rennstrecke benutzen - oder als Versammlungsort, wo fröhlich bis in die frühen Morgenstunden gelärmt wird....
Das musste ich mal loswerden, aber losgeworden bin ich es dennoch nicht. MIST! Ab morgen arbeite ich weiter an der Erleuchtung.

*Danke an SWR3 Comedy "Tuten Gag!", kreative Erben von "Kentucky Schreit Ficken"  

Donnerstag, 16. April 2015

Schicksal

Ich stelle mir vor
wie 
genau in dem Augenblick
da mein Vater
auf einer Landstraße nahe Pilsen
auf einen Mann 
anlegt und ihn
tatsächlich -
- was sollte ich denn machen? er oder ich -
tot schießt

dass 
genau 
in diesem Augenblick
meine Mutter
auf einem Feldweg bei Groß-Heydekrug
nahe Königsberg
von Soldaten der Roten Armee
in einen Wagen gezerrt 
und dann
in einem 
Viehwaggon
nach Sibirien verfrachtet wird

Ach wären sie sich nie begegnet
habe ich oft gedacht

aber dann
wäre 
ich 
nicht

Sonntag, 12. April 2015

End in Tears

Heute geht sie mal alleine los. Sie geht in Bars und Clubs  wie in Selbstbedienungsläden und sucht sich einen  aus - schön muss er sein und wenn möglich ein bisschen unverschämt. Sie wirft ein paar Blicke und lässt sich einladen und mitnehmen. Zu ihm, meistens. So kann sie augenzwinkernd sagen, sie habe ja nichts gemacht. Auch zu sich selbst, falls ihr später Bedenken kommen. Ab und zu melden die sich, aber sie stellt sich taub.

Einmal saß sie mit ihrem Date im hell erleuchteten Wohnzimmer. Diesmal bei ihr zu Hause. Auf der Fahrt ins Kino hatte er ihr gestanden, dass er sich den schicken Oldtimer bei einem Freund ausgeliehen hatte, um sie zu beeindrucken. Er sang mit Frank Sinatra "In the wee small hours", und nicht mal schlecht. Das gefiel ihr. Sie wusste nicht, ob sie ihn mochte - die Frage stellte sich nicht - aber er war charmant und Schauspieler. Danach waren sie zu ihr gefahren, und nun fragte sie sich, wie sie - jeder in seinem Sessel und mit einem Tischchen dazwischen - denn nun von A nach B kommen sollten. Außerdem hatte sie viel zu spät gemerkt, dass das Licht so grell war. Aber der Mann  war einfallsreich, und der Abend endete wie vorgesehen. Genau wie die vielen anderen.

Sie ist wie eine dieser russischen Puppen, hübsch und bunt und hohl, wo immer noch eine kleinere zum Vorschein kommt, bis zuletzt ein ganz winziges Wesen ausgepackt wird. Das Kleine ist  gut versteckt und geschützt unter den vielen Schalen.

Selten wagt sich einer zu ihr vor, der nicht so überwältigend gut aussieht, sondern annehmbar und einfach - nun ja - freundlich. Mit so einem redet sie in leicht amüsiertem Ton, wie mit einem vorwitzigen Höfling. Bis er begreift und sich wieder auf seinen Platz zurückzieht.

Mit dem heutigen Fang sitzt sie in der warmen Nacht auf einer Dachterrasse. Er erzählt von Mitbewohner und Studium. Sie lässt sein Plaudern so an sich heran plätschern und ist vom Wein längst angenehm weit weg. Später sieht sie verschwommen ein Gesicht ganz dicht über sich und denkt "Ach, heute ein Blonder...ist doch eigentlich nicht mein Typ." Ihr gehen ein paar müde Überlegungen über Heimkommen oder hier übernachten durch den benebelten Kopf. Am nächsten Morgen wird sie freundlich geweckt  mit dem Hinweis auf Frühstück. Das ist eine nette Überraschung und nicht die Regel. Sie geht hinunter in die Wohnküche, und herein kommt der Mitbewohner. Den sie wieder erkennt. Von einer anderen Nacht. Sie möchte gern sofort verschwinden, trinkt aber einen Kaffee und ist dankbar für das Ausbleiben von neckischen Kommentaren. Er lächelt nur und begrüßt sie freundlich. Der Blonde ist sichtlich stolz und ein bisschen verlegen. Sie ist froh, als er sie endlich nach Hause fährt.  

Sie nimmt sich vor, dass damit Schluss sein soll.

Am nächsten Tag wird sie zu einer Party eingeladen. Sie macht sich schön.